Reisebericht 2010 - Oktober

Offiziellen Eröffnung des Vorschulkindergartens mit wissenschaftlichen Räumen

Noch vor der großen Flut im südlichen Pakistan konnten wir, die beiden Vorsitzenden Wilma Rehkugler und Klaus Kiehling, nach unserem Besuch im Sommer die Heimreise antreten. Das, was wir in Shimshal bezüglich des Neubaus und Fortschritts des Schulbetriebes gesehen hatten, ließ uns doch mit großer Zufriedenheit über die Leistung unseres Partnervereins in die Zukunft schauen.

Nun sollte nicht nur der Neubau sondern auch der komplette Schulkomplex eröffnet und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden. Meine Entscheidung, ein zweites Mal in diesem Jahr nach Shimshal zu reisen, ist mir nicht leicht gefallen. Aber nachdem ich wieder Vorort war, erwies sie sich letztendlich als richtig und wichtig. So viel Wichtiges ist dort geschaffen worden.

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Sicherlich auch durch die Mithilfe zahlreicher Menschen in Deutschland und deshalb gilt mein persönlicher Dank meiner Familie, der Vorstandschaft unseres Vereins, allen Freunden, Mitgliedern und Spendern, die an diese Sache geglaubt und all dies ermöglicht haben.

Herzlichen Dank geht auch an Herrn Trittler von „bengo“ für die Vorprüfung der Projekte „Lehrerhaus und Vorschulkindergarten“ und an das Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit für die Bewilligung der Gelder.

Für das Unternehmen „Schule in Shimshal“ war Bakhtawar Shah die wichtigste Antriebskraft. Schon im Jahre 2002 sah er die schnelle Entwicklung des Dorfes nach der Fertigstellung der Jeeproad voraus. Für seinen Traum - Grund- und Mittelschule für Jungen und Mädchen, Lehrerhaus, Vorschulkindergarten, Computerräume und Bücherei - hat er seine ganze Energie und Tatkraft eingesetzt. Ein Mensch mit großer sozialer Verantwortung.

Leider ist Bakhtawar Ende 2009 mit unserer Schuldirektorin Mah Jabeen bei einem Unfall ums Leben gekommen. Seine Neffen Amjad und Sajjad haben in Gedenken an die beiden Verstorbenen und in Freundschaft und Verpflichtung zu uns das Projekt vollendet. Amjad wird, in Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten unseres Partnervereins Naw Bahar, Shambi Khan, für den laufenden Schulbetrieb tätig sein.

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Die Flutkatastroph und ihre Auswirkung

Was sicherlich sehr interessiert, ist die Lage nach der Flutkatastrophe im Süden. Von Herrn Oberst a. D. Hans Jürgen Gerber, der fast zur gleichen Zeit wie ich in Pakistan war, erhielt ich einen detaillierten Reisebericht über seinen Besuch in der Provinz Sindh.

In der Provinz Hyderabad besuchte er ein Lager mit 9953 Flutopfern aus Beluchistan. Hier helfen vier ausländische Hilfsorganisationen. Auf dem Weg in den Norden wurde schnell deutlich, wie angespannt die Lage ist. Nach drei Monaten sind immer noch weite Teile des Landes überflutet. Bis zum Horizont stehen landwirtschaftliche Flächen unter Wasser.

Die Flutopfer, die sich aus dem Wasser nur bis zum nächsten festen Boden unter den Füßen bewegen, um ihrem Besitz nahe zu sein, leben ohne Betreuung oft unter freiem Himmel. Sauberes Wasser, Nahrung gibt es nur, wenn jemand vorbeikommt und hilft. Medizinische Versorgung ist für diese Menschen in keiner Form vorhanden.

In Sehwan besuchte er ein Lager, das von der pakistanischen Armee eingerichtet wurde. 20 000 Menschen werden hier betreut, Schulen für Jungen und Mädchen wurden eingerichtet. Viele Kinder haben dadurch zum ersten Mal die Gelegenheit, eine Schule zu besuchen. In Anwesenheit von Verantwortlichen aus verschiedenen Dörfern überbrachte er Spendengelder aus Deutschland für die Beschaffung von Lebensmitteln. Der größte Wunsch der Menschen aber ist Baumaterial für den Wiederaufbau ihrer Häuser zu bekommen, damit sie wieder dorthin zurück kehren können. Herr Gerber will mit weiteren Spendengeldern aus Deutschland erneut in das Krisengebiet fahren, um weiter Hilfe zu leisten.

Aber auch die Situation im Norden hat sich aufgrund des Erdrutsches noch nicht entspannt. Der durch den aufgestauten Hunza-Fluss entstandene See hat mittlerweile eine Länge von 25 km erreicht. Der Karakorum-Highway ist in den Fluten verschwunden und so müssen alle Waren mit Destination nördliches Gojal über den See transportiert werden.

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Ein Erdrutsch hat das Dorf Attabad mit sich gerissen.

Im Moment konnte nicht in Erfahrung gebracht werden, ob ein kontrollierter Abfluss des Sees geplant ist. Zur Sprache kam aber die Planung einer neuen, in die Felsen gehauenen Trasse. Die Situation für ganz Gojal und somit auch für Shimshal ist bedrückend. Einnahmen, die sonst im Herbst mit dem Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten erzielt wurden, bleiben jetzt aus. Aus China kam noch während meines Besuches Hilfe in Form von Lebensmittellieferungen: Kleinere Lastwagen voll mit Mehl, Reis und Öl zum Kochen. Ein großes Zelt der Welthungerhilfe wurde aufgebaut, Shimshal und das obere Hunza (Gojal) soll für die nächsten sechs Monate mit Lebensmitteln versorgt werden.

Nicht weg zu denken ist unsere Schule. Garantiert sie doch gerade in dieser Lage eine gute Schulbildung ohne weite kostspielige Transporte. Von Anfang an war es ja auch das Bestreben unseres Vereins, den armen Kindern das Schulgeld zu erlassen. Diese Tatsache hat gerade jetzt eine erhöhte Bedeutung bekommen.

Die Reise selbst war doch etwas anstrengend, verlief aber ohne Komplikationen. Nach der Ankunft am 20.10.2010 in Islamabad wurde ich von Amjad in Empfang genommen und bereits am gleichen Morgen erfolgte dann der Weiterflug nach Gilgit. Etwas Schlaf, ein paar Dinge besorgen und am nächsten Tag ging es dann weiter Richtung Shimshal. Die Zeit drängte, der große Tag der Neueröffnung musste im Beisein von Amjad noch geprobt werden. Wie bei der letzten Reise herrschten wieder chaotische Zustände an der südlichen Bootsanlegestelle. Im Gegensatz zum letzten Mal standen inzwischen jedoch wenigstens genügend Boote zur Verfügung. Diese erfreuliche Tatsache wurde jedoch dadurch getrübt, dass bald die Nacht hereinbrach, begleitet von Kälte und Regen. Durchgefroren ereichten wir Passu, um dort zu übernachten um dann am nächsten Morgen sehr früh nach Shimshal aufzubrechen. Kurz nach Passu kommt rechts die Abzweigung zur Jeeproad nach Shimshal. Obwohl ich diese Fahrt schon viele Male gemacht habe, bin ich jedes Mal fasziniert. Man taucht ein in eine andere Welt. Begleitet vom Shimshal-Fluß erhebt sich rechts und links eine gigantische Bergwelt bis sich dann kurz vor Shimshal das Tal öffnet.

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Hier beginnt die Jeeproad nach Shimshal

Herzlicher Empfang in Shimshal

Bei der Ankunft in Shimshal herrschte strahlender Sonnenschein und eine milde Wärme, die jedoch nur so lange anhielt, bis die Sonne verschwunden war, dann wurde es sehr schnell bitterkalt. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft ließen die unangenehmen Temperaturen jedoch rasch vergessen. Die Umarmungen von Männern und Frauen haben mittlerweile auch an Intensität zugenommen.

Für die Tiere, die kurz zuvor vom Pamir zurückkamen, bricht jetzt ebenfalls eine harte Zeit heran. Schafe und Ziegen und ein paar Yaks suchten die letzen Reste der Ernte vom Boden zusammen. Etwas Futter wird bevorratet, das Wenige muss aber noch für den ganzen langen Winter ausreichen.

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Jaks bei der Futtersuche Kaum zu glauben, dass die Schafe hier noch etwas Fressbares finden.

In Shimshal gibt es nur fünf Monate Strom von Mai bis September. Dann gibt der Gletscher kein Wasser mehr her für das Betreiben der Turbine. Unsere Schule hat im Zuge des Neubaus einen leistungsfähigen Generator bekommen. Die Häuser verfügen über Kerosin- oder Gaslampen und so muss auch ich mich damit begnügen. Auch gibt es in Shimshal selbst noch kein fließendes Wasser. Alles wird von den Frauen mühsam herangetragen und dadurch wird mir in dieser kalten Jahreszeit wieder umso mehr bewusst, was es für ein Privileg ist, hier im komfortablen Deutschland zu leben.

Die offizielle Eröffnungsfeier beginnt

Nachdem die Vorbereitungen für das Fest abgeschlossen waren kam der große Tag. Strahlender Sonnenschein ermöglichte eine Feier vor dem neuen Gebäude. Der Boden wurde noch mit wärmenden Yak-Tepp gelegt. Nach herzlicher Begrüßung nahm ich dort inmitten der anderen Ehrengäste Platz. Eine große Menschenmenge war bereits versammelt. Einen Tag zuvor wurden die Bewohner Shimshals in der Jamatkhana (Gebetshaus der Ismaeliten) aufgefordert, sie sollen doch zum Fest erscheinen. "Wilma Rehkugler sei da und das wäre doch wirklich ein wichtiger Anlass."

Regierungsvertreter und Honoratioren waren aus Karachi und Gilgit angereist.
Hunar Beig aus Passu, Rajab Shah und alle wichtigen Menschen aus Shimshal trafen ein.

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Nach und nach wurden wir gebeten, auf den Stühlen Platz zu nehmen. Das vielseitige Programm konnte beginnen. Angeführt von Gesang folgte ein Spiel zwischen alter und junger Generation.

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Ein älterer Mann wird als Geizhals dargestellt, deshalb zieht seine Frau zu ihrem Sohn in die Stadt. Der Mann bereut bitterlich, gelobt Besserung und so kehrt seine Frau zu ihm zurück.

Abwechselnd folgten Darbietungen von Schülern unserer Schule und traditionelle Gesänge und Tänze der älteren Generation.

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Shambi Khan, Präsidenten unserer Partnerorganisation Naw Bahar Education and Welfare

Viele Reden wurden gehalten, Daulat Amin, der vor 40 Jahren überhaupt so etwas wie Schule nach Shimshal gebracht hat, ließ noch einmal die Geschichte unserer Schule von den Anfängen bis heute Revue passieren.

In meiner Rede überbrachte ich die Grüße unseres 2. Vorsitzenden, Klaus Kiehling und der Gemeinde Oberteuringen.

Auch war es mir ein Anliegen, in meiner Rede die Verdienste von Bakhtawar Shah zu würdigen. Der Anfang des Projekts gestaltete sich damals sehr schwierig und so war es selbstverständlich, dass auch die Beteiligten der allerersten Projektgruppe erwähnt wurden. Hier geht der besondere Dank an Rajab Shah und Suleiman für ihren selbstlosen Einsatz. Dank an Shambi Khan, den jetzigen Präsidenten unserer Partnerorganisation Naw Bahar Education and Welfare Organisation. Er war mit Amjad in Islamabad, um die Ausstattung (Bücher, Computer, Generator) zu kaufen und dann den schwierigen Transport bis Shimshal zu begleiten. Mein besonderer Dank gilt Amjad und Sajjad, die in unter erschwerten Umständen mit den bewährten Männern vom Bau dieses Projekt vollendeten.

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Hier trift sich ein Teil unserer Arbeiter (von links):
Asif, Suleiman, neben Frau Rehkugler der Bruder von Bakhtawar, Afis, ein Zimmermann, der nicht nur grobe Arbeiten sondern auch für Schnitzereien zuständig ist. Ganz rechts Sultan. Vorne mein Freund Wazir, dann Amjad und außen rechts Sajjad.

Ich versprach zusammen mit unserer Organisation alles nur Mögliche zu tun, um all dies durch weitere finanzielle Unterstützung am Leben zu erhalten.

Mit dem weiteren Ehrengast, dem Nam Badar (Bürgermeister) durchschneide ich das Band an der Tür des Neubaus.

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Ein denkwürdiger Moment, auf den alle Beteiligten lange gewartet haben...

Zum ersten Mal betrete ich die neuen Räume und staune, was hier alles angeschafft und herantransportiert wurde. Drei vollständig ausgestattete Zimmer für die Kleinen, eine Bücherei, acht PCs in einem Computerrraum sowie das Zimmer für Chemie-, Physik- und Biologieunterricht. Nicht nur von mir wird alles gebührend bestaunt. Das Publikum ist begeistert, denn gerade unter den Älteren gibt es viele, die so eine Ausstattung zum ersten Mal in ihrem Leben zu Gesicht bekommen. Allgemein wird betont, dass ein derartiges Bildungszentrum einmalig für Hunza ist.

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Im Computerraum
links hinter mir Daulat Amin
vorne unser Direktor Karim Shaheen
Im Vorschulkindergarten
Die Kleinen sind mit Feuereifer bei der Sache

Am 13.11.2010 erschien in der Pamir-Times ein ausführlicher Artikel über die Eröffnung und auch hier wird die Großartigkeit des Projektes bestätigt.

In der Zwischenzeit wurde das Fleisch eines ganzen Yaks gebraten, Reis gekocht und das Ganze dann in großen Schüsseln der Bevölkerung gespendet.

Ein Schulbesuch während des Unterrichts

Am nächsten Tag stand ein Unterrichtsbesuch auf dem Programm. Im Vorschulkindergarten gibt es viel Lern- und Spielmaterial. In jedem der Räume sitzen 20 bis 25 Kinder, die mit Begeisterung den Anleitungen des eigens dafür geschulten Lehrpersonals folgen. Spielerisch werden die Kinder auf den späteren Unterricht vorbereitet. Die Kleinen sind mit Freude dabei und wecken schon morgens um 5:00 Uhr ihre Eltern, „weil sie ja in die Schule müssen“.

Shaheen Karim, der Schuldirektor, führt mich durch die Klassenzimmer der Schule. Auch hier herrscht lebhafter Unterricht. Die Klassen haben sich gefüllt und ich blicke in viele neue Gesichter.

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Unwahrscheinlich, was hier geleistet wurde. So sehen es auch die Touristen, die unsere Schule besuchen. Die Zahl des Lehrpersonales ist auf 14 angestiegen. Davon acht Lehrerinnen aus Gilgit oder Gulmit. Sie wohnen im Lehrerhaus und fühlen sich dort sehr wohl, wie ich bei einer Einladung zum Essen feststellen konnte.

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Im Haus von Sajjad. Es ist immer wieder ein Erlebnis, mit wieviel Herzlichkeit man von diesen einfach lebenden Menschen aufgenommen und bewirtet wird. Einladung von Asif. Ein Arbeiter, der am Bau des Lehrerhauses und unserem Neubau beschäftigt war. Er kann einfach alles. Inzwischen hat er ein Hörgerät mit ausreichend Batterien bekommen. Gespendet von der Firma Wolter aus Friedrichshafen.

Die Heimreise

Nach vielen weiteren Einladungen machte ich mich am 29.10.2010 wieder auf die Rückreise. Die Fahrt über den See verlief reibungslos, das Chaos herrschte nun wiederum an der anderen Uferseite.

Traktoren mit Anhängern bringen Waren, die über den See sollen und holen Güter, die von China kommend weiter transportiert werden sollen.

Ein Heer von Lastwagen wartet weiter unten, um die Ladungen aufzunehmen. Dazwischen unser Jeep, der in dem steilen Gelände auch noch überholt. Da kann man nur noch die Augen schließen und beten, dass alles gut geht. Aber es ging alles gut und so erreichten wir nach einer Stunde Fahrt unser Ziel für den heutigen Tag, Aliabad. Ein Ort nicht unweit von Karimabad, der zentralen Stadt von Hunza. Alibad liegt direkt am KKH und so bieten Geschäfte links und rechts der Straße alles an, was man zum Leben so braucht.

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Aliabad mit Rakaposhi, der Name bedeutet in der Sprache der Einheimischen „Glänzende Wand“. Eine andere Bezeichnung ist Dumani „Mutter des Nebels. Mit 7.788 m Höhe hat er es nicht geschafft ein 8.000 er zu sein.

Ein kurzer Besuch "zwischendurch"

Ein besonderes Anliegen meiner Reise war auch der Besuch der vier Mädchen, die durch gezielte Spenden speziell gefördert werden. Und so nahm ich den Aufenthalt in Alibad zum Anlass Shaista in dem Hostel zu besuchen, in dem sie während ihrer College-Zeit wohnt. Sie verlor ihren Vater durch einen Unfall und ihre Mutter hatte sich gegen Ende meines Besuches hilfesuchend an mich gewandt.

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Shaista und Frau Rehkugler vor dem Hostel

Nun geht sie das erste Jahr auf das College in Aliabad.

Das Hostel wird übrigens von einem alten Bekannten geleitet: Karim Khan, der mich einstmals 1999 bei einer Wüstentour in Baluchistan aufforderte, den schönsten Platz der Erde, nämlich Shimshal und den Pamir zu besuchen. Durch Kontakte nach Frankreich hatte er Gönner gefunden, die es ihm ermöglichten, dieses Haus zu kaufen.

Bei der Besichtigung staune ich: Alles ist zum Wohlergehen der Mädchen eingerichtet und sauber gehalten.

Ich treffe nicht nur unser Mädchen, sondern auch noch etliche aus Shimshal, die alle an unserer Schule den Mittelschulabschluss gemacht haben und nun auf das College gehen, was wiederum die Voraussetzung für ein Universitätsstudium ist.

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Gul Nasab, Wilma Rehkugler, Nabila und Surriaya

In Gilgit treffe ich dann noch die anderen Mädchen. Surriya und Gul Nasab werden im April den Abschluss der 12. Klasse machen und dann noch 2 Jahre an der Universität in Gilgit studieren. Surriya wird auf jeden Fall Lehramt studieren, Gul Nasab hat sich noch nicht festgelegt. Nabila, neu dazugekommen, besucht wie Shaista das erste Collegejahr.

Ereignisreiche Tage gingen dem Ende entgegen. Ein Flug von Gilgit nach Islamabad war bereits gebucht. Bei ausgezeichneter Wetterlage zeigten sich die Berge des Karakorum in ihrer vollen Schönheit. Auch das Nanga-Parbat Massiv, das durch seine Auffaltung noch zum Himalaya zählt, war zum Greifen nah.

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Nanga Parbat, der Name kommt aus dem Sanskrit nagna-parvata, nacker Berg. Auch als Diamir „König der Berge bekannt. Mit 8125 m der neunthöchste Berg der Erde. "Schicksalsberg" der Deutschen.

Nach einer Stunde Flug Ankunft in Islamabad und dann Fahrt ins Hotel nach Rawalpindi. Bestimmt kein ruhiger Ort, aber gerade die Geschäftigkeit lässt mich nochmals in das Leben der Einheimischen eintauchen. Im Hotel treffe ich einige junge Leute aus Shimshal und stelle in Gesprächen fest, dass gerade sie unter dem schlechten Image ihres Heimatlandes leiden.

Am 8. November 2010 dann der Heimflug über Dubai und Ankunft noch am gleichen Tag in München. Obwohl mich zu Hause die Vorbereitungen für die Adventsmärkte erwarteten, sind meine Gedanken noch oft in Shimshal bei unserem Projekt, den Lehrerinnen und Lehrern, den jungen Menschen, die nun in großer Anzahl durch ein angeschlossenes Studium ihr Leben verändern und dann zum Unterhalt der Familie beitragen können. Mit großer Freude denke ich an die vielen kleinen Kinder, die mit Begeisterung in den neuen Vorschulkindergarten gehen und an die Menschen, die mir mit großer Herzlichkeit entgegentraten und nun in der kalten Jahreszeit ihr Leben meistern müssen. Deshalb fällt es mir nicht schwer, mich auch weiterhin für den Unterhalt der Schule einzusetzen, gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Klaus Kiehling und den Freunden und Mitgliedern unseres Vereins.

Wenn auch Sie der Meinung sind, dass das gespendete Geld, das immer noch zu 100 % an das Projekt geht, hier gut angelegt ist, dann bitte ich Sie auch weiterhin um Ihre Unterstützung für die Bezahlung des Lehrpersonals.

 

Mit den besten Wünschen für eine schöne Advents-und Weihnachtszeit

Wilma Rehkugler, 1. Vorsitzende


Spendenkonten des Vereins
 

Sparkasse Bodensee:

IBAN: DE92 6905 0001 0020 1366 44 /// SWIFT-BIC: SOLADES1KNZ

Raiffeisenbank Oberteuringen:

IBAN: DE24 6516 2832 0081 4970 08 /// SWIFT-BIC: GENODES1OTE

Revision: 19.09.2020 - 12:02