Auch in diesem Jahr durften wir wieder unsere Jahreshauptversammlung im Hotel „Am Obstgarten“ in Oberteuringen-Bitzenhofen abhalten. Es waren recht viele Mitglieder anwesend, welche von der 1. Vorsitzenden Wilma Rehkugler herzlich begrüßt wurden.
Ein besonderer Willkommensgruß galt Klaus Kiehling, der wieder vom hohen Norden aus Lilienthal bei Bremen angereist war.
Sehr froh waren wir, dass Herr Tschek von der Schwäbischen Zeitung und Herrn Rauscher vom Südkurier unsere Versammlung besuchten. Beiden Journalisten wurde ein herzlicher Dank ausgesprochen für die wohlwollende und eindrucksvolle Zeitungsberichterstattung während des vergangenen Jahres.
Die Formalien der Jahreshauptversammlung wurden zügig abgehandelt. Unsere Kassiererin Anneliese Axtmann berichtete aus ihrem Zuständigkeitsbereich. Erfreulicherweise sind unsere Finanzen geordnet und wir haben ausreichend Mittel, um unseren Vereinszweck zu erfüllen.
Es schloss sich der Bericht des Kassenprüfers an. Herr Mutter von der Sparkasse Bodensee hatte die Kasse noch vor seinem Urlaubsantritt geprüft. Auch Herr Zankl, der als Vertreter für Herrn Mutter eingesprungen war, lobte die einwandfreie Kassenführung, die er „als in jeder Hinsicht vorbildlich“ würdigte.
Neuwahlen gab es in diesem Jahr keine.
Frau Rehkugler begann ihren Bericht mit der positiven Nachricht, dass die installierte Solaranlage für die Schule gut läuft und sich auch den Winter über gut bewährt hat.
Interessant war, dass darüber auch die renommierte pakistanische Tageszeitung „Dawn“ berichtet hatte. Ein Journalist dieser Zeitung war in Shimshal und war von diesem Projekt sehr angetan.
Die bereits bestehende Wasserleitung erfordert noch einige Nacharbeiten. Diese Arbeiten werden nun im April beginnen. Aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit Wahab Ali Shah als Projektkoordinator bei „Energie für die Schule mit dem neuen Gebäude“ wurde er nun mit seiner Organisation „Ruler & Education Devellopment Foundation“ mit den weiteren Arbeiten beauftragt.
Leider ist derzeit die gesamte Region bis Gilgit und darüber hinaus schwer zu erreichen. Tagelange Regenfälle hatten Erdrutsche ausgelöst, welche auch den Karakorum Highway in Mitleidenschaft gezogen haben.
Frau Rehkugler ging dann näher auf ihre beiden Reisen ein, die sie im vergangenen Jahr nach Shimshal geführt hatten. Bereits kurz nach der Jahreshauptversammlung im März 2015 machten sich Josef Schmeh und Wilma Rehkugler wieder auf nach Shimshal/Pakistan. Hauptzweck dieser Reise war es, die für die Abrechnung des BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklun) erforderlichen Unterlagen einzusehen und nach Deutschland mitzunehmen.
Die Unterlagen waren vollständig und in Ordnung. Der Verwendungsnachweis gegenüber dem BMZ ist inzwischen erbracht.
In Shimshal erwarteten uns dann Überraschungen, die uns noch stark beschäftigen sollten:
Die kleine Aga Khan Schule durfte aufgrund bauaufsichtsrechtlicher Bedenken wegen Baufälligkeit nicht länger betrieben werden. In verschiedenen Gesprächsrunden und Treffen mit dem Bürgermeister Shaheen Karim und hochrangigen Leuten der Aga Khan Organisation AKESP wurde nach einer Lösung für dieses Problem gesucht. Die Leute hatten angestrebt, die Schule durch diese Organisation vollständig zu übernehmen. Wir lehnten dies kategorisch ab. Nach langwierigen Verhandlungen wurde ein Kompromiss gefunden, wonach die Schule künftig durch die Aga Khan Leute mitgenutzt werden kann. Unser Verein zahlt künftig die Gehälter der Lehrer des Vorschulkindergartens und der Klassen 1 bis 5. Der Aga Khan Education Service Pakistan (Akesp, Agha Khan Bildungs-Service Pakistan) übernimmt die Lehrer der Klassen 6 bis 10. Sehr problematisch ist, dass die Gehälter der Lehrer bei Akesp durch das Schulgeld der Kinder aufgebracht werden. Das Schulgeld ist so hoch, dass es sich in Shimshal nur wenige Familien leisten können. Und so ist unser Verein weiterhin gefragt wegen einer Unterstützung dieser Schüler. Immer wieder war festzustellen, dass die größte Angst der Eltern darin besteht, dass wir uns nun zurückziehen könnten. Wir haben uns aber zur Aufgabe gemacht, Bildung für Alle sicherzustellen, auch und gerade für die Ärmsten! Daher werden wir auch weiterhin für die Schule geradestehen.
Unbestritten ist, dass diese Organisation auf ein großes Potenzial guter Lehrer zurückgreifen kann. Diese positiv zu würdigende Tatsache wollten wir nicht außer Acht lassen.
Ein weiterer, nicht weniger wichtiger Grund für eine Zusammenarbeit ist die Tatsache, dass bei Ausfällen von Lehrern in Shimshal sofort Ersatz gewährleistet ist.
Auch bei der zweiten Reise im Oktober/November 2015 konnte Josef Schmeh wieder als zuverlässiger Reisebegleiter gewonnen werden. Die Reise hatte vor allem das Ziel, zu überprüfen, inwieweit die getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden. Zu unserer Befriedigung und Erleichterung konnten wir feststellen, dass dies tatsächlich der Fall war.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Bürgermeister, den Direktor und die Lehrer gab es ein kleines Schulfest. Am nächsten Tag folgte der Rundgang durch die Klassenzimmer. Die Räume waren voll besetzt mit zum Teil 25 bis 30 Schülern. Insgesamt sind nun 300 Schüler in unserer Schule und 50 Kinder im Vorschulkindergarten.
Seitens des Bürgermeisters wurde immer wieder versichert, dass AKESP nur Gast in unserer Schule ist.
Frau Rehkugler berichtete in diesem Zusammenhang, dass für dieses Jahr geplant ist, noch enger mit der Gemeindeverwaltung von Shimshal zusammenzuarbeiten. Gemeindeverwaltung und Bürgermeister entwickelten sich in den letzten Jahren zunehmend zum verlässlichsten Garanten unseres Schulprojekts. Es ist sinnvoll, zu gegebener Zeit Vereinbarungen auch über das Schuldgebäude und die Nebengebäude zu treffen.
Die nächste Reise nach Shimshal ist fest gebucht und so wird Frau Rehkugler am 08. Juni 2016 in Pakistan eintreffen. Auch bei diesem Besuch wird es in erster Linie darum gehen, die mit AKESP getroffenen Vereinbarungen zu überprüfen und ggf. zu korrigieren oder zu ergänzen.
Ein wichtiges Thema des Berichts war die Unterstützung von Schulabgängern, die als Studenten an einem College oder einer Universität ihre Ausbildung fortsetzen. Insgesamt wurden 10 junge Leute - männlich und weiblich - unterstützt. Der Verein konnte für 5 von ihnen feste Sponsoren gewinnen, die anderen werden aus Vereinsmitteln unterstützt. Mit Wahab Ali Shah werden derzeit Möglichkeiten geprüft, für die jungen Leute, welche sich für ein Handwerk interessieren, Ausbildungsplätze zu bekommen.
Unser Verein lebt von den Beiträgen unserer nun 156 Mitglieder sowie von Spenden. Durch die Teilnahme an Oster- und Adventsmärkten konnte der Verein ebenfalls beträchtliche Einnahmen verbuchen. Frau Rehkugler bedankte sich nochmals bei allen, die dazu beigetragen und dafür viel Freizeit geopfert hatten. Der Dank geht auch an den Obsthof Sinnenhirn in Hefigkofen, der uns die Möglichkeit einräumt, die bei den Märkten nicht verkauften Waren anzubieten.
Seit vielen Jahren werden wir von den Eigentümern des Alpakahofes in Guggenhausen bei Eigeltingen unterstützt. Bei herrlichem Wetter durften Rita Maier und Wilma Rehkugler wieder einen schönen Tag dort verbringen und Selbstgemachtes verkaufen.
Neben den privaten Spenden konnten dann noch erhebliche Mittel aus den verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen zugunsten unseres Vereins gewonnen werden:
In diesem Zusammenhang danken wir ganz herzlich:
- dem Adventsmarkt Hamburg-Hamm
- der Realschule Ravensburg
- dem Schulprojekt von Tamara Feiner
- den liberalen Senioren Biberach (Erlös im Rahmen einer Vortragsveranstaltung von Margarethe und Toni Reiser)
- dem Förderverein Weststadtschule Ravensburg
- der Gemeinde Oberteuringen (Eintrittsgelder für einen Vortrag im Kulturzentrum Oberteuringen, zu welchem die Gemeinde eingeladen hatte)
- dem Englischkurs für Senioren
- Familie Kellermayer (im Januar erreichte uns eine großzügige Spende anlässlich des Todes von Herrn Kellermayer, einem Freund von Herrn Kiehling).
- der Firma Tanner, Denkfabrik in Lindau (Man hatte von Weihnachtsgeschenken abgesehen und stattdessen drei gemeinnützige Organisationen unterstützt. Anna Lehmann hatte unseren Verein vorgeschlagen und so wurde uns ein Scheck überreicht).
Abschließend ließ Frau Rehkugler in einer lebendigen Fotoschau nochmals die Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren.
Ihre Wilma Rehkugler