Reisebericht 2010 - Sommer

Bericht über die Reise nach Pakistan und nach Shimshal im Sommer 2010

Über die glückliche Heimkehr aus Pakistan, noch vor der großen Flut, sind wir froh und dankbar. Wenn wir die Bilder sehen, die uns vom Ausmaß dieser großen Naturkatastrophe erreichen, können wir nur unser aufrichtiges Bedauern mit den Menschen dort ausdrücken. Gilgit und Hunza sind insofern betroffen, dass durch die Beschädigungen am Karakorum- Highway die wichtigen Transporte von Süden und Norden dieses Gebiet nicht mehr erreichen können. Schon jetzt ist eine Lebens- mittelknappheit die Folge und Treibstoff ist Mangelware.

Tragische Ereignisse um die Jahreswende 2009 / 2010 ließen uns schon sehr bald den Entschluss fassen, baldmöglichst und wieder zu zweit nach Pakistan und ins Dorf Shimshal zu reisen. Zum einen standen wir in der Pflicht wegen des vom Bundesministeriums für Entwicklungszusammenarbeit geförderten Neubaus, zum anderen lag uns auch der Fortschritt des laufenden Schulbetriebes am Herzen.

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Das Gebäude Vorschulkindergarten mit weiteren wissenschaftlichen Räumen ist fertig

Dank der guten Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation Naw Bahar und der hervorragenden Leistungen von Amjad und Sajjad Karim ist der Neubau des Vorschulkindergartens mit weiteren wissenschaftlichen Räumen fertig gestellt worden. Die Flüge wurden früh gebucht, aber andere Termine und dringende Angelegenheiten ließen uns erst Ende Juni die Reise antreten. Vorsorglich mit ausreichend Zeitreserve, was sich als notwendig und richtig erweisen sollte.

Die erste Nachricht betraf uns sehr persönlich. Am 28. Dezember 2009 kamen unser Vertrauter und Freund Bakhtawar Shah, der Initiator und spätere Vorsitzende unseres Partnervereins „Naw Bahar Educational and Welfare Organisation Shimshal“ und auch die von uns sehr geschätzte Schuldirektorin Mah Jabeen durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Für uns, die beiden Vorsitzenden, ein tragischer Verlust.

Die zweite Nachricht erhielten wir Anfang Januar 2010. Im Hunzatal, auf unserer Route von Gilgit nach Shimshal, hatte sich eine große Naturkatastrophe ereignet. Durch einen bereits lange vorhergesagten Bergrutsch wurde das ganze Dorf Attabad, mitsamt seinen Einwohnern und der Karakorum-Highway zerstört. Der aus dem Norden kommende Hunzafluß wurde durch einen aus Geröll, Fels und Erdreich aufgeschütteten hohen Damm blockiert. Der Fluss staute sich alsdann auf und verschlang nach und nach einige weitere Dörfer, die einen vollständig, andere teilweise.

Es bildete sich ein See, welcher zum Zeitpunkt unserer Reise bereits eine Länge von etwa 20 km erreicht hatte. Da der KKH die einzige Landverbindung ins obere Hunzatal und nach China ist, war die Verbindung dorthin abgeschnitten, mit erheblichen Folgen für die Menschen in den Dörfern dort, einschließlich Shimshals, was allerdings etwa 60 km östlich des KKH liegt.

Nach dem ersten Schock der Menschen in Shimshal erhielten wir bald von Amjad, dem Neffen und Stiefsohn von Bakhtawar Shah, die Nachricht, dass er im Gedenken an seinen Onkel und seiner Verlobten den Schulbetrieb weiterführen möchte. Zusammen mit seinem Bruder Sajjad beabsichtigt er auch, den Bau des nun dritten Hauses, eines Mehrzweckgebäudes mit Vorschulkindergarten, Spezialräumen für Physik/Chemie, Bücherei und Computerraum fertig zu stellen. Unsere Freundschaft, gegenseitiges Vertrauen und die Verpflichtung dem BMZ gegenüber spielten dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

Amjad Karim ist ebenfalls unser Vertrauter und von Anbeginn in das Projekt mit einbezogen, speziell für die Kommunikation per E-Mail oder Telefon zwischen Shimshal / Gilgit und uns hier in Deutschland. Nach seinem Studium ist er nun Angestellter der Aga Khan Organisation und betreut die Förderung landwirtschaftlicher Projekte. Im Moment ist er aber mit der Versorgung der Menschen im oberen Hunza beschäftigt und somit ein wichtiger Ansprechpartner für uns.

Sajjad Karim, inzwischen selbst Vater von 4 Kindern, hat die gefährliche Arbeit als Hochträger für Expeditionen eingestellt. Er übernahm die gesamte Koordination des in Gilgit lagernden Materials. Mehrmaliges Umladen, der Transport über den See, das alles verdient unsere Hochachtung.

Für die Schule war einer der uns ebenfalls bekannten Lehrer als Direktor eingesetzt worden. Diese Nachrichten wirkten sich, trotz des Verlustes der beiden Verstorbenen, beruhigend auf uns aus.

Die Reise

Am 29. Juni 2010 flogen wir gemeinsam ab Frankfurt nach Pakistan. Ankunft war in Islamabad / Rawal Pindi am 1. Juli sehr früh morgens. Wegen langen Aufenthalts in Dubai waren wir etwa 45 Stunden unterwegs gewesen, mit wenig oder kaum Schlaf im Flugzeug. Wir waren froh, endlich angekommen zu sein und ziemlich müde. Schon die ersten Informationen hinsichtlich der Weiterreise verhießen nichts Gutes.

Der KKH soll in einem miserablen Zustand sein. Die Distanz Rawal Pindi – Gilgit beträgt etwa 600 km. Die Nachtbusse benötigen auf dieser Strecke normalerweise 16 Stunden, jetzt sollen es angeblich 24 bis 35 Stunden auf der Folterstrecke sein. Flüge nach Gilgit, die beste und preiswerteste Variante, obgleich auch ziemlich teuer geworden, sind für Tage ausgebucht. Wir hoffen weiter auf ein Wunder, dann jedoch werden alle Flüge annulliert. Per Fahrzeug, wie verschiedentlich in der Vergangenheit genutzt, ist es sehr teuer und es geht durch ein politisch und religiös unsicheres Gebiet, durch die Provinz Kohistan.

Am 3. Juli 2010 kommt ein erstes intensives Gespräch mit Yasmin und Shaheen Karim im Hotel zustande. Sie war ehemals Sekretärin, er Banker im Rural Support Service (Landwirtschaftliche Entwicklungskredite). Das Gespräch dauert bis in die Abendstunden hinein und wir erhalten weitere wichtige Informationen über die Situation in Shimshal.

Wichtig war noch ein Besuch am 5. Juli in der deutschen Botschaft in Islamabad mit dem für unsere Angelegenheiten zuständigen Botschaftssekretär, Herrn Dauth. Die Aufnahme war sehr freundlich und unser Projekt gut bekannt. Möglichkeiten einer weiteren Unterstützung wurden erörtert.

Am 6. Juli starteten wir früh morgens um 5:00 Uhr in Richtung Gilgit, ca. 600 km lagen vor uns. Die Fahrt ab Rawalpindi verlief anfangs gut und flott bis wir den Indus und den KKH erreichten. Der Karakorum-Highway war seit 2009 eine einzige aufgerissene Baustelle über die ganze Länge. Er soll verbessert und verbreitert werden um die schweren Maschinen von China zu dem geplanten Staudamm nach Chilas zu bringen.

Es begann eine Holperfahrt mit Stopps, die insgesamt 18 Stunden andauern sollte bis zum Erreichen von Gilgit und unserem Hotel. Im unsicheren Mittelteil der Strecke, der Provinz Kohistan, wurden wir über Stunden von gut bewaffneter Polizei oder Armee eskortiert. Bei der Ankunft in Gilgit waren wir ziemlich erschöpft.

Am kommenden Tage, dem 7. Juli kam Amjad Karim. Mit ihm zusammen besuchten wir die Familie seiner verstorbenen Braut Mah Jabeen um mit ihnen zu trauern und unser Mitgefühl auszudrücken. Auf der Weiterfahrt nach Norden Richtung Shimshal wurden wir von Amjad begleitet, was sich als sehr nützlich herausstellen sollte.

Vor uns lag nun der durch den Bergrutsch aufgestaute, etwa 20 km lange See. Eingerichtet waren Helikopterflüge durch die Armee ab Aliabad. Versuche, solch einen Flug zu bekommen scheiterten, trotz offizieller Genehmigung, da zu viele Einheimische andrängten und heftigst protestierten, als wir am Helikopter-Landeplatz erschienen. Sie warteten schon seit Tagen um zu den Festlichkeiten zum Geburtstag ihres Religionsführers Aga Khan zu Hause zu sein.

Also blieb uns nur die Jeepfahrt zur südlichen Bootsanlegestelle, eine gute Stunde Fahrt auf dem Baustellen-KKH. Von weitem sahen wir schon in einem Tal voraus gelbe Staubwolken aufsteigen, mit zunehmender Annäherung erkannten wir weitere Erdrutsche abgehen mit Felsbrocken und mit ziemlichem Grummeln. Die Zufahrt war gesperrt, das hieß wieder umdrehen und eine weitere Nächtigung in Karimabad / Aliabad und einem erneuten Versuch am nächsten Tag.

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Ein weiterer Bergrutsch verhinderte unser Weiterkommen. Obwohl mehr Boote gebracht wurden, waren es immer noch zu wenige.

Es herrschten chaotische Zustände, eine Menschenmasse (wir mitten drin) ergießt sich wie eine große Welle über das einzig verfügbare Boot, alles geht drunter und drüber, bis ca. 100 bis 120 Personen gefasst sind, eingezwängt wie Ölsardinen in der Dose. Die Reise geht los, gute 2 Stunden über den pittoresken See. Weitere Boote wurden vom Arabischen Meer heraufgeschafft auf Lastkraftwagen über eine Distanz von etwa 1.150 km. Unterwegs hatten wir schon einige davon gesehen.

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Bald ist Gulmit erreicht. Im Hintergrund die Bergwelt bei Passu.

Wir erreichten das nördliche Ufer des Sees und sahen in den Uferbereichen einzelne teils versunkene Dörfer und aus dem Wasser herausragende Bäume. Wir trafen auf den aus dem See auftauchenden, nun noch nicht überspülten Teil des KKH und die Fahrt ging weiter. Wir übernachteten in Passu bevor wir auf die Jeep-Piste ins Shimshal-Tal abzweigten. Für die Weiterfahrt zum Zielort war es bereits zu spät geworden.

Am nächsten Tag, dem 12. Juli 2010, kamen wir gegen Mittag in Shimshal an, nach 12 Tagen von unserer Ankunft in Islamabad / Rawal Pindi.

Die Rückreise war zwar etwas weniger lang, aber noch deutlich dramatischer, insbesondere die Bootstour über den See und eine Jeep-Fahrt über einen etwa 4500 m hohen Pass bei heftigem Schneetreiben, praktisch ohne Sicht und über eine in Teilen felsige und matschige Piste.

In Shimshal angekommen konnten wir schon von weitem die in der Sonne glänzenden Dächer der Schule, des Lehrerhauses und eines weiteren Gebäudes sehen. Alle Anspannung fiel von uns ab und wir konnten uns nur noch freuen und staunten über das Geschaffene.

Als wir die Schule erreichten wurden wir von einigen unserer Leute begrüßt, begaben uns aber bald zu unserer Bleibe für die nächsten Tage. Nach einer Siesta suchten wir das Grab von Bakhtawar Shah auf. Seine Tochter Surriya führte uns zu dem Grab am Dorfrand, auf einem erhöhten Plateau liegend, mit Blick auf die Schule.

Dort verweilten wir eine angemessene Zeit und hingen unseren Gedanken nach. Abends fand ein erstes Treffen statt mit den Lehrerinnen und einigen ins Projekt eingebundenen Personen vom Partnerverein Naw Bahar. Es gab nun – nach Trauergesprächen mit den Familien der Hinterbliebenen – die Konsequenzen zu bedenken und mit weiteren Vertretern von Naw Bahar und der Schulleitung zu erörtern.

Am nächsten Tag fand dann das vor den Sommerferien übliche Schulfest statt. Wir waren die Ehrengäste und wurden von Kindern am Eingang mit Blumen begrüßt, natürlich auch vom Schuldirektor, Shaheen Karim. Wir erhielten jeder ein kleines Geschenk und Ehrenplätze. Die Halle der Schule war geschmückt. Es gab Musik und Darbietungen von Schülern aller Altersstufen, beginnend mit den Kleinen. Wie üblich wurden Reden gehalten, auch die 1. Vorsitzende trug eine längere Rede vor, in der sie, auch im Angedenken an den verstorbenen Bakhtawar Shah, nochmals auf den Beginn des ganzen Unternehmens Schule im Shimshal-Tal zurück blickte.

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Die Rede von Frau Rehkugler wurde vom Schuldirektor vom Englischen in das in der Talschaft gesprochene Wachi übersetzt. Amjad Karim, unser Ansprechpartner und Sekretär von Naw-Bahar.

Sie dankte Amjad und Sajjad und den am Bau des neuen Zentrums beschäftigten Arbeitern für die hervorragende Leistung in dieser schwierigen Situation. Dank ging auch an das Schulkomitee und hier vor allem an Mohammed Gunnic, der von Anfang an viel für unser Projekt getan hat.

Hervorgehoben wurde auch die Leistung der Lehrer und Lehrerinnen mit ihrem Direktor. Viele von ihnen sind getrennt von ihren Familien in Gilgit und Gulmit. Mit der Hoffnung, dass sie noch lange in Shimshal bleiben erhielten auch sie ein herzliches Dankeschön. Die Halle hatte sich gefüllt, ähnlich wie damals vor 4 Jahren bei der Schuleinweihung, zu der auch der damalige deutsche Botschafter, Herr Dr. Mulak aus Islamabad angereist war.

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Darbietungen beim Schulfest
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Einladung im Lehrerhaus

Es folgte eine Einladung in das Lehrerinnen-Haus, zu Tee und Imbiss, neben Frau Rekugler die Lolal Consul-Präsidentin Fatima.

Nachmittags hatten wir noch eine Besprechung im Büro des Schuldirektors, Shaheen Karim. Teilnehmer waren neben dem Direktor, seinem Stellvertreter einige Naw Bahar Mitglieder, Amjad Karim und wir, die beiden Vorsitzenden.
Hierbei ging es im Wesentlichen um Zukunftsperspektiven, Unterhaltungskosten, Schulgebühren und ähnliche Dinge. Für den folgenden Tag war eine große Besprechung mit dem jetzigen Vorsitzenden des Partnervereins Naw Bahar sowie weiteren Mitgliedern und Vertretern des Dorfes und natürlich Amjad Karim und uns, den beiden Vorsitzenden von „Kinder und Jugendbildung Shimshal e.V.“ anberaumt. Die aufgelaufenen Probleme sollten erörtert und besprochen werden. Kurzfristig wurde dann diese wichtige Sitzung auf den übernächsten Tag, den 15. Juli verschoben.

Es folgten Einladungen von Freunden und deren Familien im Dorf. Wir wurden freundlich bewirtet mit Tee und den typischen Speisen wie Yoghurt, mangoldähnlichem Gemüse, Kartoffeln, Reis, Ziegenfleisch und Chapati (Fladenbrot). Abends folgte noch eine weitere Einladung zu einem üppigen Dinner.

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Die beiden Vorsitzenden Wilma Rehkugler und Klaus Kiehling mit einem Teil der Lehrerinnen

Am 15.07.2010 besuchten wir den Schulbetrieb

Wir gingen in alle Klassen um den Unterricht zu beobachten, wurden jeweils freundlich begrüßt und zur Dokumentation wurden Aufnahmen gemacht. Wir haben einen positiven Eindruck gewonnen, der durch die Tatsache bestärkt wird, dass nun 65 Schüler die 10. Klasse erfolgreich abgeschlossen haben. Viele von ihnen gehen, soweit es die Vermögensverhältnisse der Eltern zulassen, nun auf ein College. Unsere Arbeit hat auch insoweit Früchte getragen, indem bereits 2 Mädchen mit Spenden eines Mitgliedes das College in Gilgit besuchen. Eine weitere großzügige Spende aus Stuttgart für diesen Zweck ermöglicht 2 weiteren Mädchen aus armen Verhältnissen das College ab 15.08.2010 zu besuchen.

Der Schulbetrieb

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Wir besuchen den Unterricht Immer mit Begeisterung dabei Mädchen & Buben gemeinsam

Die Unterrichtsprache ist Englisch. Die Kinder sind in gemischten Klassen vom Vorschulalter an (3-4 Jahre) bis zur bis zur 10. Klasse in der Schule untergebracht.

Am Nachmittag fand dann das wichtige Gespräch mit den Honorablen, dem Vorstand von Naw Bahar Educational and Welfare Organisation Shimshal, der Schulleitung, dem Direktor als Moderator und Übersetzer von Englisch ins Wachi, seinem Vertreter, dem Schulkomittee und uns, den Vertretern des Vereins Kinder-und Jugendbildung Shimshal e. V. im Büro des Direktors statt.

Besprechung im Büro des Direktors mit dem Schulmanagement

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Die Teilnehmer:

  • Shaheen Karim, Schul-Direktor
  • Amjad Karim, General-Sekretär von Naw Bahar
  • Wilma Rehkugler, 1. Vorsitzende Kinder und Jugendbildung Shimshal
  • Klaus Kiehling, 2. Vorsitzender Kinder und Jugendbildung Shimshal
  • hambi Khan, President Naw Bahar Educational & Welfare Org. Shimshal,
  • Mohammed Gunnik, Chairman, school management
  • Yousuf Khan, Mitglied Naw Bahar und Schulmanagement
  • Mohammed Ullah, dto.
  • Wahid Ullah, dto.
  • Dad Au Shah, dto.
  • Shougu Bai, Vice President,
  • Suleiman Baig, Mitglied Naw Bahar und Schulmanagement
  • Afnut Nisa, Mitglied und Schulmanagment
  • Hassan Karim, Lehrer

Zu Beginn hob Wilma Rehkugler nochmals die Verdienste von Bakhtawar Shah hervor. Der 2. Vorsitzende bekräftigte diese Leistungen in dem er bestätigte, dass mit weitaus weniger Mitteln als im ursprünglichen Kostenvoranschlag enthalten das Schulgebäude erstellt wurde. In einer Situation in der die Jeeproad Passu-Shimshal noch im Bau war. Dann der Bau des Lehrerhauses, ebenfalls unter der Leitung von Bakhtawar. Es wurde bestätigt, dass die Abrechnung dem BMZ gegenüber ohne Mängel anerkannt wurde und es desshalb möglich war, den Antrag für das neue Gebäude zu stellen.

Hervorgehoben wurde die Leistung von Amjad und Sajjad bezüglich der Fertigstellung des Neubaus. Sie hatten die Finanz- und Baukoordination übernommen. Gesprächsthema war auch der laufende Schulbetrieb in Zusammenarbeit mit dem Schul-Management. Hier ist vor allem Mohammed Gunnic der Ansprechpartner, wenn Schüler oder Lehrer Probleme haben. Er wird diese Aufgabe auch weiterhin übernehmen, wenn Amjad Karim nicht vor Ort ist. Betont wurde auch, dass der Direktor regelmäßig alle Klassen besucht, um die Qualität des Unterrichts zu prüfen.

Unsere Reisen nach Shimshal dienen auch dazu, die Verwendung der Spenden, Mitgliedsbeiträge und Zuschüsse zu überprüfen. So lag auch in diesem Jahr das Hauptaugenmerk darauf, die Abrechnungsmodalitäten für den Neubau mit Amjad Karim zu besprechen.

Ein weiterer Punkt war das Schulfahrzeug. Im Moment ist kein Fahrer verfügbar, der die große Verantwortung des Kinder-Transportes übernehmen kann. Amir ist zur Zeit noch beim Straßenbau am KKH beschäftigt und so hoffen wir, dass er rechtzeitig nach den großen Ferien wieder zur Verfügung steht.

Klar gestellt wurde auch, dass der Spendenbetrag zum Tode des Shimshal-Freundes Dr. Alfred Thomas (Bergsteiger und Oberstarzt der Bundeswehr) nicht auf unserem Konto eingegangen ist. Wie sich nachträglich herausstellte, wird ein pakistanischer Freund dieses Geld für den zugedachten Zweck (eine Solaranlage in Shimshal) verwenden.

Nachdem wir uns einverstanden erklärten Shambi Khan als 1. Präsident von Naw Bahar, Amjad Karim als Sekretär und die übrigen Männern als Schulmanagement anzuerkennen wurde die gut zweistündige Sitzung beendet. Wir trennten uns freundschaftlich und zufrieden über den Ausgang.

Jetzt im August werden die Einrichtungs- und Ausrüstungsgegenstände angeschafft und nach Shimshal transportiert um dann nach den großen Ferien zum Schulbeginn am 01.09.2010 verfügbar zu sein. Ein Problem hierbei ist wieder der aufgestaute Hunzafluß und nun nach dem großen Regen die Beschädigungen am KKH.

Die Zukunft der Schule sehen wir gesichert. Momentan ist sie mit 200 Schülern, Mädchen und Jungen, voll ausgelastet, die Vorschulkinder ziehen dann in das neue Gebäude ein. Die Lehrerschaft besteht aus acht Lehrerinnen von außerhalb, drei Lehrerinnen aus dem Dorf, einem Schuldirektor und seinem Stellvertreter.

Für die Vorschulkinder werden weitere Kräfte ausgebildet. Alle anderen Lehrkräfte sind bereits gut ausgebildet. Sie kommen von außerhalb, aus Gilgit oder Gulmit und Umgebung fühlen sich erklärtermaßen sehr wohl in Shimshal.

Am 18. Juli verließen wir Shimshal und begaben uns auf die teils abenteuerliche Heimreise. Am 25. Juli fanden noch abschließende Gespräche in Gilgit mit Yasmin Karim im Hotel in Rawal Pindi statt.

Mit unserer Reise insgesamt sehr zufrieden, jedoch ziemlich negativ beeindruckt durch die stark verschlechterten Verkehrsverbindungen zwischen Rawal Pindi / Islamabad und unserem Zielort Shimshal, fliegen wir am 26. Juli ab Islamabad über Dubai nach Frankfurt / Main, wo wir abends am gleichen Tage landen.

Abschließend eine Bitte: Bleiben Sie uns auch weiterhin wohl gesonnen, auch wenn die Gebäude nun stehen. Der Betrieb der Schule und vor allen Dingen die Bezahlung der Lehrerinnen und Lehrer sowie wie einigen weiteren Personals benötigen dringend eine weitere Unterstützung durch uns.

Unsere Homepage www.shimshal.de wird derzeit überarbeitet, so dass bald alle Neuigkeiten dort zeitnah abgerufen werden können.

 

1. Vorsitzende Wilma Rehkugler    2. Vorsitzender Klaus Kiehling


Spendenkonten des Vereins
 

Sparkasse Bodensee:

IBAN: DE92 6905 0001 0020 1366 44 /// SWIFT-BIC: SOLADES1KNZ

Raiffeisenbank Oberteuringen:

IBAN: DE24 6516 2832 0081 4970 08 /// SWIFT-BIC: GENODES1OTE

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Revision: 19.09.2020 - 12:02