Jahreshauptversammlung 2017

24.03.2017 im Hotel „Am Obstgarten“ in Oberteuringen-Bitzenhofen

In den schönen Räumlichkeiten des Hotels und Restaurants „Am Obstgarten“ fand am 24.03.2017 unsere Jahreshauptversammlung statt. Die anwesenden Mitglieder wurden von der 1. Vorsitzenden Wilma Rehkugler begrüßt.

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Von links: Wilma Rehkugler, 1. Vorsitzende - Anneliese Axtmann, Kassierin - Karin Axtmann, Schriftführerin - Klaus Kiehling, 2. Vorsitzender

Herzlich begrüßt wurde auch der 2. Vorsitzende Klaus Kiehling, der aus Lilienthal bei Bremen angereist war, was allseits große Wertschätzung erfahren hat. Auch seine Rede fand große Beachtung. Er erinnerte an den Beginn des Abenteuers „Schule Shimshal“, was alles geschaffen wurde, wies aber auch darauf hin, dass dieses Projekt weiterhin Unterstützung und „Dranbleiben“ von uns erfordert.

Interessant waren seine Ausführungen über die Ursprünge und Entwicklung der Ismaeliten, ein Zweig des Islams. Weltweit gibt es über die Kontinente verteilt heute noch etwa 18 Mio. Ismaeliten. Eine „Splittergruppe“ befindet sich in Hunza, zu der auch unsere Leute von Shimshal dazugehören. Religiöses und westliches Oberhaupt, der Iman, ist der Aga Khan.

Auch die Anwesenheit von Herrn Tschek von der Schwäbischen Zeitung wurde dankend angenommen. Bekommen wir hier doch immer eindrucksvolle Berichte in der Schwäbischen Zeitung, die so ausfallen, als wäre Herr Tschek selbst in Shimshal gewesen.

Die Formalien der Jahreshauptversammlung wurden zügig abgehandelt. Unsere Kassiererin Anneliese Axtmann berichtete aus ihrem Zuständigkeitsbereich. Unsere Finanzen sind gut geordnet und ausreichend, um den Vereinszweck zu erfüllen. Vom Finanzamt Friedrichshafen haben wir am 07.10.2016 den neuen Freistellungsbescheid erhalten und dürfen somit weiterhin Spendenbescheinigungen ausstellen. Ebenfalls anwesend war unsere Schriftführerin Karin Axtmann. Nur der Beisitzer Peter Langer und seine Frau Elfriede konnten in diesem Jahr nicht dabei sein.

Es schloss sich der Bericht des Kassenprüfers an. Herr Mutter von der Sparkasse Bodensee hatte die Kasse geprüft. Er lobte die gute Kassenführung, die er wie jedes Jahr „als in jeder Hinsicht vorbildlich“ würdigte. Dieses Lob aus professionellem Munde zu hören ist natürlich ein Kompliment für die Kassiererin und den Verein. Deshalb auch vielen Dank an Herrn Mutter, der seit vielen Jahren diese Aufgabe übernimmt.

Frau Rehkugler berichtete, dass die Prüfung des letzten Projektes „Solar für Shimshal“ mit einem Gebäude für Lehrer durch das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) erfolgreich und ohne Beanstandungen abgeschlossen wurde.

Frau Rehkugler ging am Anfang ihres Berichtes nur kurz auf die letztjährige Reise ein. Besonders erwähnenswert ist, dass nun die Fahrt in den Norden durch die neue Straße wesentlich erleichtert wurde. Mit Tunnels und Brücken geht es nun sehr viel schneller und weniger anstrengend nach Passu, da die Bootsfahrt über den See entfällt. Die ca. 50 km lange Jeeproad nach Shimshal war in einem guten Zustand, der jedoch nicht lange anhielt.

Mitte Juni wurden große Teile des Weges durch Erdrutsche einfach weggeschwemmt und nur durch aufwändigen Arbeitseinsatz der Shimshalis wieder hergestellt.

In diesem Jahr wird unser Verein 15 Jahre alt. In dieser Zeit hatte sich aufgrund unserer Tätigkeit in Shimshal auf dem Bildungssektor viel getan, und unsere Schule ist nicht mehr von dort wegzudenken. Den Schülern des Vorschulkindergartens und der Grund- und Mittelschule von der 1. bis zur 10. Klasse wird Unterricht auf hohem Niveau geboten.

Die Frage, was kommt nach dem Schulbesuch, stand immer im Raum und zur Debatte. Sicher wurden viele junge Menschen bei der Weiterbildung wie College oder Universität von unserem Verein und Privatpersonen unterstützt. Leider konnten wir hier nicht für alle etwas tun und vor allem nicht für die, die eine Berufsausbildung anstrebten. Der Gedanke, ein Ausbildungszentrum in Shimshal zu etablieren, wurde verworfen, denn der Aufwand wäre zu groß gewesen.

Karimabad, die Hauptstadt von Hunza, bietet in jeder Hinsicht viele Möglichkeiten. Das Hasegawa College befindet sich dort und viele andere Schul-und Ausbildungsmöglichkeiten. Nun musste das Problem der Unterkunft gelöst werden. Da unser Focus hier auf Mädchen und Frauen gerichtet ist, wurde ein Antrag beim BMZ für den Bau eines Mädchenwohnheimes gestellt.

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung werden diese Anträge vom Engagement Global, Service für Entwicklungs-Initiativen, geprüft. Nun, nach langer Prüfungszeit, wurde das Projekt mit Datum vom 01.05.2017 bewilligt. Es entsteht ein Wohnheim für 80 Mädchen und Frauen.

Frau Rehkugler zeigte in ihrer Fotoschau die Planung für dieses Wohnheim. Eine Mitarbeiterin von „Architekten über Grenzen“ hatte eine Vorabplanung gemacht, die sie aus ihren Erfahrungen heraus sehr gut dargestellt hat. Die Pläne werden jedoch noch den örtlichen und kulturellen Gegebenheiten angepasst. Da es sich um ein großes Objekt handelt, wird mit der Fertigstellung Ende Dezember 2018 zu rechnen sein.

Da nach den Maßgaben des BMZ auch für dieses Projekt eine Selbstbeteiligung von unserem Verein geleistet werden muss, war Voraussetzung, dass wir dies auch finanzieren können. Beträchtliche Summen haben wir aus Nachlässen, die durch Freundschaften von Herrn Kiehling aus Lilienthal entstanden sind, erhalten. Ganz sicher würde diese Verwendung des Geldes den Erblassern, beides Ärzte, gefallen. Seit vielen Jahren bekamen wir regelmäßig beträchtliche Zuwendungen.

Seit Bestehen unseres Vereins erhalten wir große Summen aus dem Erlös des Adventsmarktes in Hamburg-Hamm. Eine gemeinsame Veranstaltung vom Kirchenkreis Alt-Hamburg durch die Kath. Herz-Jesu Gemeinde und der Evang.-Lutherischen Dreifaltigkeitsgemeinde. Jedes Jahr eine große Aktion mit zahlreichen Verkaufs-und Verpflegungsständen. Ältere und junge Generationen arbeiten ehrenamtlich zusammen, was dann mit einem guten Ergebnis belohnt wird. Und so wird die Zuwendung aus der letzten Veranstaltung auch für den Zweck der Selbstbeteiligung verwendet, was bei den Veranstaltern und Mitarbeitern gut angekommen ist. Der größte Teil dieser Verpflichtung ist somit abgedeckt.

Im Gegensatz zu den Grundstücken für die Projekte in Shimshal, die dort kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, muss in Karimabad das Grundstück gekauft werden. Sehr lange Zeit hat der Besitzer ein Grundstück für unser Projekt reserviert. Nun gilt es, den Verkauf perfekt zu machen und die Baugenehmigung einzuholen. Wir rechnen mit einem tatsächlichen Baubeginn auf den ersten Juni.

Das Jahr 2016 brachte doch einige Veränderungen mit sich. Die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Verein Naw-Bahar Educational and Welfare Organisation wurde beendet. Mit ein Grund war, dass die Regierung von Gilgit-Baltistan eine Neu-Registrierung der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) Ende 2015 gefordert hatte. Diese Region gilt als Sicherheitszone.

Diese Neuregistrierung wurde dann mit Erfolg von unserem neuen Partner Ruler & Education Development Foundation (REDF) vorgenommen. Geprüft wurden Zielsetzung, Satzung, Vorstand und Mitglieder, die Finanzierungskanäle und die Transparenz, eine ordentliche Buchhaltung, der Nachweis einer funktionierenden Organisation mit Protokollen und Verantwortlichkeiten sowie die bisherige Registrierung. REDF hat diese Untersuchung erfolgreich bestanden, so dass die bestehende und die zukünftige Zusammenarbeit gesichert sind.

Dies war auch ein wichtiger Punkt und Voraussetzung bei der Antragstellung und Genehmigung für das neue Projekt „Wohnheim für Mädchen in Karimabad“. Hauptverantwortliche sind dabei als 1. Vorsitzender Wahab Ali Shah. Als Projektleiter hatte er sich schon bei dem Solarprojekt bewährt. Für Finanzen ist Muhammed Abbas zuständig. Als gelernter Buchhalter haben wir auch hier nur gute Erfahrungen gemacht.

Eine andere Veränderung war, neben den Bautätigkeiten und Installation der Solaranlage, die Zusammenarbeit mit dem Agha Khan Education Service. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, hat sich diese Zusammenarbeit gut entwickelt, denn in den Klassen 1 - 10 wird ein Unterricht auf gehobenem Niveau geboten. Auch der Vorschulkindergarten wird von gut ausgebildetem Lehrpersonal betreut.

Der Direktor Rahim Karim ist ein routinierter Pädagoge mit vielen Auszeichnungen. Er nimmt seine Sache sehr ernst, indem er immer wieder den Unterricht der Lehrkräfte kontrolliert.

Bisher hatten wir die Vereinbarung, dass unser Verein die Lehrkräfte von der 1. bis zur 5. Klasse sowie des Vorschulkindergartens bezahlt. Durch Unterstützung der höheren Klassen für das Schulgeld war dies momentan eine gute Lösung. Von Wahab Ali Shah wurde bestätigt, dass über unsere Gelder genau Buch geführt wurde und die Zahlungen dokumentiert sind. Frau Rehkugler wird diese Listen bei ihrem nächsten Besuch für unsere Buchhaltung einsehen und mit nach Hause nehmen.

Eine große Bitte des Direktors der Schule, des Bürgermeisters und vieler Eltern ist, dass wir nicht aufhören, unsere Schule zu unterstützen. Die Aga Khan Organisation als Geschäftsbetrieb verlangt normalerweise die Kosten für die Lehrer von den Eltern. Für unsere Schule wird zwar eine Unterstützung von Akesp (Aga Khan Education Service Pakistan) bereitgestellt, doch deckt diese bei weitem nicht die Kosten für die Lehrer. Da auch wir das gute Schulsystem von Akesp anerkennen, ist es selbstverständlich, dies im Sinne der Schüler aufrecht zu erhalten und weiterhin dafür zu sorgen, dass alle Kinder und besonders auch die Ärmsten in die Schule gehen können.

Neben den 4 Mädchen mit festen Sponsoren hat unser Verein im letzten Jahr noch weitere 12 Jugendliche bei College-und Universitätsbesuch sowie bei Berufsausbildung unterstützt. Die Verteilung hatte Wahab Ali Shah übernommen. Eine Liste mit Namen, Geldbeträgen und Institutionen liegt vor.

Unser Verein lebt von den nun 160 Mitgliedern und den Spenden. Aber auch die Teilnahme an Oster-und Adventsmärkten seit vielen Jahren hat immer große finanzielle Einnahmen gebracht. So auch der Ostermarkt und der Adventsmarkt in 2016. Wenn man bedenkt, wieviel Arbeitsstunden dafür geleistet wurden, dann kann man nur danke sagen
und alle Achtung für diese ehrenamtliche Tätigkeit entgegenbringen. Danke auch an den Obsthof Spinnenhirn in Hefigkofen, der immer bereit ist, unsere Überschüsse zu verkaufen.

Neben den privaten Spenden wurden wir unterstützt:

  • Von der Schülermitverwaltung der Realschule Ravensburg
  • Dem Alpakahof in Eigeltingen/Guggenhausen
  • Englisch für Senioren
  • Anlässlich des Geburtstages von Werner Steffen aus Bad Bramstedt
  • Die Sparkasse Bodensee, Filiale Oberteuringen, unterstützt uns mit Geschenken für Lehrer und Schüler
  • Raiffeisenbank Oberteuringen
  • Zuwendung des Adventsmarktes Hamburg Hamm
  • Spenden durch die Homepage von Herrn Günter Knoblauch „mountain dreams“
  • Danke an Herrn Manfred Peperkorn aus Mühlheim an der Ruhr, der seit vielen Jahren unsere Homepage www.shimshal.de professionell und kostenlos betreut.

Abschließend wurden noch Bilder über die Reise 2016 und Aktivitäten in Shimshal gezeigt.

Die Versammlung wurde um 22.00 Uhr beendet.

Wir danken für Ihre Mitgliedschaft und Zuwendungen und bitten darum, uns weiterhin gewogen zu sein, denn nur so können wir diese wichtige Arbeit fortsetzen.

Oberteuringen, den 22.04.2017

 

Die Vorstandschaft

Wilma Rehkugler & Klaus Kiehling


Spendenkonten des Vereins
 

Sparkasse Bodensee:

IBAN: DE92 6905 0001 0020 1366 44 /// SWIFT-BIC: SOLADES1KNZ

Raiffeisenbank Oberteuringen:

IBAN: DE24 6516 2832 0081 4970 08 /// SWIFT-BIC: GENODES1OTE

Den Bericht zum Download

... finden Sie gleich hier, per Mausklick

Bericht_zur_Jahreshauptversammlung-2017.pdf

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Revision: 19.09.2020 - 12:27