Wie immer war der Empfang sehr herzlich. Die Hausdame Hussn Bibi teilte mit, dass sich das Haus nach und nach mit alten und neuen Bewohnerinnen füllen würde.
Aktuell sind es nun 65 Frauen, der größte Teil kommt aus Shimshal, aber auch aus den weiter entfernt liegenden Tälern wird das Wohnangebot gerne angenommen. Für die Weiterbildung steht das staatliche College oder die Zweigstelle der Karakorum Universität zur Verfügung.
Die Colleges beginnen im September und die in unmittelbarer Nähe liegende Karakorum Universität startet das Semester immer am 1. Oktober.
Drei junge Frauen aus Shimshal machen eine Ausbildung in einem größeren Hotel.
Die Personaldecke ist mit vier Küchenmitarbeiterinnen, der Hausdame, einer Verwaltungsmitarbeiterin und dem Wachmann gleichgeblieben.
Bis jetzt war es so geregelt, dass unser Verein das Personal bezahlte und die Bewohnerinnen einen Beitrag für die Mahlzeiten leisteten. Eine galoppierende Inflation bedeutet zwar für den ausländischen Besucher beim Umtausch einen Währungsvorteil. Für das Land ist es jedoch eine Katastrophe, denn die Lebensmittelpreise steigen täglich um das Dreifache. Bereits im letzten Jahr haben wir einen Essenszuschuss geleistet und nach Beratung mit der Wohnheimleitung beschlossen, dies auch im Jahr 2023 fortzuführen.
Während der Sommerferien wurden neun Räume frisch gestrichen und im Hof ein größeres Bassin installiert, um nicht zu sehr die Küche zu belasten, dazu ein Wassertank mit einer Wasser- und Abwasserleitung.
Was schon lange im Raum stand, war der Kauf des Weges, der an das Gelände seitlich zum großen Tor des Wohnheimes anschließt und wichtig für den Zugang ist. Da jetzt das Grundstück unterhalb des Wohnheimes bebaut werden soll drängte der Besitzer zum Kauf. Hier konnte Wahab geschickt mit dem Eigentümer verhandeln und die relativ große Fläche von circa 12m Länge und 5m Breite für 1.000,00 € erwerben. Die notwendigen Mittel für diese Leistungen wurden aus der Zuwendung der Schwäbischen Zeitung aus der Aktion „Helfen bringt Freude“ erbracht.
Die Versorgung mit Elektrizität hat sich leider verschlechtert und bis zur Fertigstellung des gewaltigen Diamer-Bhasha-Damms (der von deutschen Ingenieuren geplant wurde) wird es noch dauern. Tagsüber gab es keinen Strom und abends konnte eine Art Stromrationierung beobachtet werden.
Das Wohnheim ist mit der Solaranlage, die Bestandteil der Zuwendung des BMZ war, ausgestattet. Diese Solaranlagemit 20 Modulen reicht aus für die Versorgung mit Licht und die Betreibung anderer Geräte wie Laptops.
In der Küche wird mit Gas gekocht, das in großen Behältern angeliefert wird. Da nun auch der Preis für Gas in die Höhe geschnellt ist, prüft man, ob die Solaranlage nicht noch mit zusätzlichen Batterien erweitert werden kann, um vom teuren Gas unabhängig zu sein. Auch Pakistan ist von LNG abhängig, doch die LNG-Nachfrage Europas treibt weltweit die Preise in die Höhe und dies geht zu Lasten der Schwellenländer.
Die natürlichen Gas- und Ölvorkommen in Pakistan gehen langsam zur Neige und die Förderkapazität ist für die Energieversorgung des Landes nicht ausreichend.
Eine weitere notwendige Baumaßnahme wäre ein Sichtschutz für die Bewohnerinnen in den oberen Stockwerken. Auch werden aufgrund der gestiegenen Bewohnerinnenzahl weitere Laptops benötigt.